Sandern baut in Geeste dritte Produktionshalle

Eine Halle mit einer Nutzfläche von fast 4000 Quadratmetern ist auf dem Gelände der Firma Sandern Schneid- & Umformtechnik im Industriegebiet Dalum in der Gemeinde Geeste fertiggestellt worden. Jetzt kann hier die Produktion ausgeweitet werden.

Neugierige sehen von der Schachtbaustraße und der Elwerathstraße her fast nichts von dem neuen Gebäude, weil es von zwei Hallen auf dem Eckgrundstück fast völlig verdeckt wird. Dabei überragt die neue Produktionshalle mit 14,50 Höhe sogar die anderen Hallen um mehrere Meter. Sie ist 222 Meter lang und 60 Meter breit.

Bei der Vorstellung des neuen Gebäudes durch das Geschäftsführungsteam Klaus Sandern mit seinen Söhnen Jörg und Tobias nannte Architekt Jörg Mai den Grund für den Höhenzuwachs. Die neuen Anlagen zur Metallbearbeitung werden nicht nur durch die Laufkräne der Nachbarhalle beschickt, angesichts neuer schwererer Anforderungen werden im jetzt errichteten Gebäude zusätzlich Spezialkräne mit 32 Tonnen Tragfähigkeit eingebaut. Die Familie Sandern war nicht nur Auftraggeber, sondern auch Auftragnehmer bei dem Bauvorhaben. Denn seit 1950 ist aus der Dalumer Dorfschmiede mit Schlosserei eine Unternehmensgruppe mir vier Betrieben geworden. Neben der Schneid- und Umfortechnik, dem Maschinenbau und der Edelstahl-Beiztechnik gehört auch der Stahlhochbau dazu.

Klaus Sandern sagt, dass 400 Tonnen Stahl seit Baubeginn im August letzten Jahres in dem neuen Gebäude verbaut worden sind. „Wir haben genügend Erfahrungen mit Bauten dieser Größe“, sagt der Seniorchef. Mit Jörg Mai sei ein im Industriebau besonders erfahrener Architekt für das Projekt gewonnen worden. Das Heinrich Többen Bauunternehmen, Geeste-Dalum, habe seine Leistungen wie geplant erbracht, sodass pünktlich zum Jahreswechsel der Einbau der Produktionsanlagen beginnen konnte. Immerhin wurde bei laufendem Betrieb gebaut. Denn die Kunden legen Wert auf Zuverlässigkeit, weiß Klaus Sandern. Die Bauaufträge konnten in der Region vergeben werden, bis auf einige Spezialaufgaben, für die es keine hiesigen Anbieter gibt.

Für 4,6 Millionen Euro wird in der neuen Halle Metallverarbeitungstechnik installiert, die die Bearbeitung von noch größeren Blechteilen als bisher zulässt, erklärt Jörg Sandern. Dazu sind Großmaschinen wie ein Biegezentrum erforderlich. Eine große Sandfläche in der neuen Halle lässt erahnen, welche Ausmaße die Maschine hat, die hier in einem noch zu bauenden Schacht verankert stehen soll. Schon jetzt wird in der Produktion eine der größten Abkantpressen Europas mit einer Presskraft von 2500 Tonnen benutzt. Stahlbleche von bis zu 6,20 x 38 Metern Fläche und bis zu 30 Zentimetern Stärke werden durch Lasern, Brennschneiden und Scheren, Walzen und Abkanten in Form gebracht, sie könne hier zu Baugruppen zusammengefügt werden. In solchen Dimensionen zu arbeiten, ist außergewöhnlich, weiß Klaus Sandern: „Wo andere passen müssen, fangen wir an“.

Jörg Sandern zeigt sich stolz auf die Entwicklung des 2005 gegründeten Unternehmens Sandern Schneid- & Umformtechnik, das jetzt 40 Beschäftigte hat. Mit dem neuen Produktionsteil entstehen weitere Arbeitsplätze. Für 2018 ist bereits eine zusätzliche Produktionshalle in Planung. Dafür gibt es noch genug Platz auf dem Firmengelände.

Bei der Vorstellung der neuen Halle dankte Bürgermeister Helmut Höke der Familie, dass sie investiert und viele Arbeitsplätze geschaffen hat. Familienbetriebe seien der wirtschaftliche Kern des Emslandes, die in einem guten Miteinander mit ihren Beschäftigten und den anderen Betrieben für wirtschaftlichen Erfolg sorgen. Im Namen des Gemeinderats sagte er weitere Unterstützung für die Entwicklung der Betriebe zu. Klaus Sandern lobte die guten Kontakte zur Gemeinde und zum Landkreis Emsland, mit deren Hilfe alle Hürden bei der Genehmigung schnell überwunden werden konnten.

Quelle: Manfred Fickers, https://www.noz.de/lokales/geeste/artikel/831096/sandern-baut-in-geeste-dritte-produktionshalle#gallery&0&0&831096